Verknüpfung von Theorie und Praxis - Wie ich zu meiner Dozententätigkeit gekommen bin!

Vorschaubild - Alex und Sarah am Tisch

Dozent zu sein, ist für mich eine gute Möglichkeit, mein Wissen an Studierende weiterzugeben, mich mit aktuellen Themen und Entwicklungen zu beschäftigen und mit einer jungen Zielgruppe im Austausch zu bleiben.

Wie hast Du angefangen?


Alexander Wrobel Portrait

Ich bin Alexander Wrobel, geschäftsführender Gesellschafter von Online Experience und nebenbei Dozent an unterschiedlichen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen. Gestartet bin ich damit während meines ersten Studiums an der Hochschule BiTS in Iserlohn, an der ich mein Wissen aus meiner vorangegangenen Ausbildung weitergegeben habe. Schon in der Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann bei den Westfalenhallen in Dortmund und in der Berufsschule konnte ich klassisches Buchhaltungswissen erwerben, das ich als Tutor sehr praxisnah an Studierende weitergegeben habe. Inhalte zu erklären und Wissen zu vermitteln, hat mir damals schon sehr viel Spaß gemacht. Während meiner Ausbildung gründete ich zudem ein Unternehmen in der Veranstaltungsbranche. Das so in der Praxis gewonnene Wissen habe ich direkt in den Kursen angewandt.

Nach meiner abgeschlossenen Ausbildung, dem Bachelor-Studium zum Wirtschaftspsychologen und weiterer praktischer Erfahrung in der Veranstaltungsbranche übernahmen mein Kollegen Lothar Winnen und ich einen Kurs Sport- und Eventrecht an der BiTS Iserlohn, den wir mehrere Jahre leiteten. Es folgte ein weiterer Lehrauftrag an der FHAM (Fachhochschule für angewandtes Management) in Dortmund/Unna, an der ich das Modul Grundlagen des Adventuremanagements und Events unterrichtete. Nach einem längeren Auslandsaufenthalt, währenddessen meine Dozententätigkeit ruhte, startete ich 2016 mit einem weiteren Lehrauftrag, diesmal an der HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln. Diesen habe ich seit 2016 inne und doziere hier im Fach Praxisorientiertes Eventmanagement. Seit 2019 kam ein Kurs an der THM (Technische Hochschule Mittelhessen) in Gießen hinzu – hier geht es inhaltlich vor allem um strategisches Marketing.

So wie sich mein Leben und die Agentur entwickelt haben, so ändern sich auch meine Dozententätigkeiten. War der Inhalt zunächst vornehmlich auf den Veranstaltungsbereich fokussiert, so steht inzwischen strategisches Marketing und natürlich Online Marketing im Mittelpunkt. Meine aktueller Kurs Social Media Manager Advanced an der Business Academy Ruhr in Dortmund geht auf das Thema Influencer Marketing ein.

Wie sieht die Zukunft aus?


Spaß beim Lernen Bild von Studierenden

Unsere Agentur Online Experience hat sich zu einer der führenden Online- und Social-Media-Marketing-Agenturen in der Region entwickelt. Deshalb verlagert sich meine Dozententätigkeit zunehmend in diesen Bereich, da ich mit meinem Wissen hier auf die aktuellen Entwicklungen aus der Praxis zurückgreifen kann und damit die Theorie anschaulich ergänze.

Seit September 2020 studiere ich zudem selbst wieder im Master Digital Transformation Management an der RFH (Rheinische Fachhochschule) in Köln. Der Studiengang bringt mir viel Spaß und ist zugleich eine Quelle für Ideen, Inspirationen und Innovationen für unsere Agentur. Ich schließe nicht aus, dass eine Dozententätigkeit und vielleicht eine Promotion in diesem Bereich möglich sind.

Warum ich Dozent bin?


Ganz gleich, ob ich Vorträge halte, Workshops gebe oder als Dozent tätig bin, drei Aspekte sind mir dabei sehr wichtig.

  • Wissen weitergeben
  • Aktualität
  •  Menschlicher Kontakt

Es erfüllt mich mit tiefer Freude, wenn ich mein Wissen aus der Theorie und der Praxis weitergeben kann und hierdurch der ein oder andere Aha-Moment entsteht. Ich selbst weiß, dass man nicht alles behält, was der Dozent sagt. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass meine praxisorientierten Vorlesungen immer einen Mehrwert für die Studierenden bringen, den sie in Hausarbeiten, Bachelorarbeiten, Praktika und im späteren beruflichen Alltag nutzen können. Diskussionen, selbstständiges praktisches Arbeiten und Lösungsfindungen im Team prägen meine Vorlesungen. Frontalunterricht und Monologe sind nicht mein Ding, lieber trete ich in den Austausch und ermögliche jedem und jeder, eigene Erfahrungen und Erkenntnisse zu gewinnen.

Alex und Lothar am Tisch

Durch die Vorlesungen bin ich im positiven Sinne gezwungen, mich mit aktuellen Erkenntnissen aus Forschung und Praxis auseinander zu setzen. Die Inhalte, mit denen wir uns sowohl in der Agentur als auch an der Hochschule beschäftigen, sind bisweilen tagesaktuell. In der schnelllebigen von Digitalisierung geprägten Zeit wie heute gilt es, ständig und beständig Neues zu lernen – ob in wissenschaftlichen Arbeiten oder in der Praxis. Gewinner sind somit alle: die Studierenden, unsere Agentur und ich selbst.

Nicht zu unterschätzen ist dabei der Kontakt mit jüngeren Generationen – ganz besonderen Zielgruppen. Besonders intensiv ist dieser Austausch, wenn Studierende bei mir Haus- und Bachelorarbeiten schreiben, und wir Themen aus der Praxis oder gar aus unserem Agentur-Alltag bearbeiten. Gerade im Marketing ist es ein unschätzbarer Wert, zu sehen und zu erfahren, wie andere Generationen Dinge wahrnehmen, was sie anspricht und wie sie reagieren. Das trage ich zurück in unsere Agentur und zu unseren Kunden.

Mit einigen Studierenden stehe ich auch nach der Vorlesung im Austausch und unterstütze bei Fragen zu Praktika, Bewerbungen oder zum Job. Zahlreiche Kontakte haben sich so über die Jahre aufgebaut, die ich weiterhin über LinkedIn und Co. pflege – eine schöne Netzwerkerweiterung.

Wie geht das mit der Lehre aktuell?


Laptop mit einem Teambild von Online Experience

Mein Lebensmittelpunkt ist Hagen, so dass ich für meine Dozententätigkeiten regelmäßig nach Köln und Gießen gefahren bin. Das bleibt in der Corona-Zeit aus, da die Vorlesungen und Seminare ausschließlich online sind. Für mich bedeutet das zeitliche Flexibilität, um das Zusammenspiel von Agentur-Arbeit, Dozententätigkeiten und eigenem Studium zu gestalten. Allerdings bringt der Online-Unterricht immer auch Abstriche mit sich: Der persönliche Austausch vor Ort in den Hochschulen, der für mich in der Lehre unabdingbar ist, fehlt. Nichtsdestotrotz klappen Online-Vorlesungen meiner Meinung nach sehr gut. Wir sollten uns auch in der Post-Corona-Zeit diese Flexibilität und die damit verbundene Freiheit erhalten. Deshalb wünsche ich mir für die Zukunft einen Mix aus Präsenz- und Online-Vorlesungen.

Zum Abschluss mein Rat an Interessierte, die selber gerne unterrichten möchten:


Natürlich gibt es einige formale Aspekte, die jeder Lehrende erfüllen sollte: So sollte der eigene akademische Grad über dem der Studierenden liegen, und Interessierte sollten Praxiserfahrung in einem bestimmten Bereich gesammelt haben, um das Wissen anschaulich zu vermitteln und zu begeistern. Das eigene Studienfach muss dabei nicht zwingend dem Inhalt entsprechen, der vermittelt werden soll. Dozententätigkeiten sind nicht immer als offizielle Jobs ausgeschrieben, deshalb lohnt es sich, ein Netzwerk aufzubauen und bei Hochschulen oder Weiterbildungseinrichtungen direkt nachzufragen, ob vakante Stellen vorhanden sind.

Bei Fragen zu unserer Agentur, zur Dozententätigkeit oder dem Weg dorthin, stehe ich gerne zur Verfügung!

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